ISDN: Revolutionäre Technik der 90er Jahre

    ISDN, kurz für „Integrated Services Digital Network“, war eine bahnbrechende Technologie, die in den 1990er Jahren das Telefonieren und Surfen revolutionierte. Es löste die analogen Telefonleitungen ab und ermöglichte digitale Kommunikation mit höheren Geschwindigkeiten und besserer Qualität. Doch was genau ist ISDN, wie hat es funktioniert, und warum wurde es inzwischen von moderneren Technologien abgelöst?

    Was ist ISDN?

    ISDN war ein digitales Telekommunikationsnetzwerk, das Telefonie, Datenübertragung und weitere Dienste über eine einzige Leitung vereinte. Im Gegensatz zur analogen Telefonie bot ISDN eine klare Sprachqualität und ermöglichte gleichzeitige Verbindungen – ein Novum in der damaligen Zeit.

    Die Funktionsweise von ISDN

    ISDN nutzte digitale Signale, um Daten zu übertragen, und bestand aus zwei wesentlichen Komponenten:

    • B-Kanäle (Bearer): Für Sprach- und Datenübertragung, jeweils mit 64 kbit/s.
    • D-Kanal (Data): Für Steuer- und Signalisierungsinformationen mit 16 kbit/s.

    Ein typischer ISDN-Basisanschluss (BRI – Basic Rate Interface) bot zwei B-Kanäle und einen D-Kanal, was parallele Verbindungen ermöglichte – beispielsweise für ein Telefongespräch und gleichzeitiges Surfen.

    Die Vorteile von ISDN

    ISDN brachte zahlreiche Vorteile gegenüber der analogen Telefonie:

    • Höhere Sprachqualität: Dank digitaler Signale war die Sprachübertragung klar und störungsfrei.
    • Gleichzeitige Verbindungen: Zwei Kanäle ermöglichten Multitasking – z. B. Telefonieren und Faxen.
    • Schnellere Datenübertragung: Mit bis zu 128 kbit/s (bei Kanalbündelung) war ISDN deutlich schneller als Modems.
    • Zusatzfunktionen: Dienste wie Rufnummernanzeige, Konferenzschaltungen und Anrufweiterleitung wurden möglich.

    Wie richtete man ISDN ein?

    Die Einrichtung von ISDN war für die damalige Zeit vergleichsweise einfach, wenn man die folgenden Schritte befolgte:


    1.

    Anschluss bestellen

    Der ISDN-Anschluss musste bei einem Telekommunikationsanbieter beantragt werden, der die Leitung bereitstellte.

    2.

    NTBA installieren

    Der „Netzabschluss“ (NTBA) wurde an die ISDN-Leitung angeschlossen und diente als Schnittstelle für Geräte.

    3.

    Endgeräte verbinden

    Telefone, Faxgeräte oder Computer wurden über ISDN-Kabel mit dem NTBA verbunden.

    4.

    Konfiguration

    Die Geräte mussten mit Rufnummern und Einstellungen für die Kanalnutzung konfiguriert werden.


    ISDN vs. heutige Technologien

    Obwohl ISDN eine Revolution war, wurde es mit der Einführung von DSL und Glasfaser obsolet. Moderne Technologien bieten:


    Merkmal ISDN DSL/Glasfaser
    Geschwindigkeit 128 kbit/s (max.) Bis zu 1 Gbit/s
    Gleichzeitige Verbindungen 2 Kanäle Unbegrenzte parallele Datenströme
    Flexibilität Begrenzt Sehr hoch
    Zukunftsfähigkeit Veraltet Aktuell und ausbaufähig

    Warum wurde ISDN abgelöst?

    ISDN wurde 2018 in Deutschland offiziell eingestellt, da die Infrastruktur nicht mehr zeitgemäß war. DSL und Glasfaser bieten höhere Geschwindigkeiten und größere Flexibilität, während Voice-over-IP (VoIP) digitale Telefonie ermöglicht. Dennoch bleibt ISDN ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Telekommunikation.

    Faszination ISDN: Rückblick auf eine Ära

    Auch wenn ISDN heute der Vergangenheit angehört, bleibt es ein Synonym für den technologischen Fortschritt der 90er Jahre. Es war eine Zeit, in der Digitalisierung erstmals für den Massenmarkt verfügbar wurde und neue Möglichkeiten eröffnete – vom Faxgerät bis zum frühen Online-Surfen.


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